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Die Implementierung von SAP-Systemen geht über eine bloße technologische Aktualisierung hinaus; sie stellt eine vollständige Business Transformation von Prozessen, über Strukturen bis hin zur Unternehmenskultur dar. Eine gute Change-Management-Strategie ist daher entscheidend, um eine effektive Einführung des Systems zu gewährleisten und die Risiken einer fehlgeschlagenen Implementierung zu vermeiden. Dieser Artikel beleuchtet die drei zentralen Ebenen des Change-Managements in unserem Beratungsansatz: die Sachebene, die Strukturebene und die Kulturebene sowie die möglichen Folgen einer schlechten Implementierung.

Folgen einer nicht optimal umgesetzten SAP-Implementierung.

Wie zahlreiche Erfahrungen aus unserer Beratungspraxis zeigen, kann eine fehlgeschlagene SAP-Implementierung gravierende Folgen für Unternehmen haben und im schlimmsten Fall sogar ihre Existenz bedrohen. Der Widerstand der Mitarbeitenden infolge mangelnder Schulung und unzureichender Einbindung in den Veränderungsprozess führt zu Frustration im Team und mindert die Effizienz. Zudem können unzureichende Planung und das Fehlen von Tests oder Simulationen des neuen Systems, für verschiedene Szenarien, oft zu massiven Betriebsunterbrechungen führen. Daraus resultiert möglicherweise das Nichteinhalten von Fristen und Qualitätsstandards, wodurch Kunden und Lieferanten ihr Vertrauen verlieren, was den Ruf des Unternehmens nachhaltig schädigt und wichtige Partnerschaften gefährdet. Die Behebung dieser Probleme kann unerwartete zusätzliche Kosten für technischen Support und externe Berater in erheblichem Umfang verursachen, was das Budget stark belastet.

Was wird für den Erfolg einer Unternehmens-Transformation benötigt?

Ein erfolgreicher Operational-Excellence-Ansatz erfordert die enge Verzahnung optimierter Prozesse entlang der gesamten Lieferkette. Dies beinhaltet eine nahtlose Integration in den Sales & Operations Planning (S&OP)-Prozess, transparente Einkaufsprozesse sowie eine effiziente Bereitstellung und Abholung von Materialien und Waren. Durch diese durchgängige Vernetzung wird ein reibungsloser Materialfluss sichergestellt und die Lieferzeiten werden minimiert. Eine strukturierte und abgestimmte Supply Chain bildet so das Fundament für eine gesteigerte Unternehmensleistung und nachhaltigen Erfolg. 

1. Sachebene (Technische Ebene)

Die Sachebene bezieht sich auf die technischen und funktionalen Aspekte des SAP-Systems. Diese Ebene umfasst die Technologie, die Prozesse und die Werkzeuge, die dafür sorgen, dass SAP technisch korrekt innerhalb der Organisation funktioniert. Die folgenden Punkte sind für diese Ebene entscheidend:

  • Gründliche Prozessanalyse und -optimierung: Es ist von entscheidender Bedeutung, die bestehenden Prozesse vor der Implementierung zu analysieren, um sicherzustellen, dass ineffiziente Abläufe nicht im neuen System repliziert werden. Eine gründliche Analyse und die Modellierung von Prozessen mithilfe von Werkzeugen wie BPMN (Business Process Model and Notation) ermöglichen es, Prozesse zu visualisieren und simulieren; Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und Arbeitsabläufe zu optimieren sowie bei Bedarf neue Prozesse zu definieren.
  • Datenmigration und -bereinigung: Die Datenmigration sollte sorgfältig geplant und mit ETL-Tools (Extract, Transform, Load) durchgeführt werden, um Informationsverluste zu vermeiden und eine präzise Übertragung zu gewährleisten. Eine gründliche Datenbereinigung vor der Übertragung stellt sicher, dass das neue SAP-System nicht mit alten Fehlern belastet wird und eine solide Grundlage für fundierte Entscheidungen bietet.
  • Umfassende Tests: Die Tests sollten Unit-Tests, Integrationstests und Benutzerakzeptanztests (UAT) umfassen, um sicherzustellen, dass das System wie erwartet funktioniert, bevor es vollständig implementiert wird.
2. Strukturebene.

Die Strukturebene bezieht sich darauf, wie sich die neue Technologie auf die Organisationsstruktur auswirkt. Eine präzise Abstimmung zwischen der Organisationsstruktur und dem SAP-System ist dabei essenziell. Das SAP-System sollte die bestehende Struktur des Unternehmens widerspiegeln und optimal unterstützen. Fehlt diese Übereinstimmung, können Prozesse ineffizient werden und es kann zu Verwirrung unter den Mitarbeitenden kommen, was die Effizienz der Arbeitsabläufe beeinträchtigt.

Ein zentraler Aspekt der Strukturebene ist zudem die Verwaltung von Rollen und Verantwortlichkeiten sowie die Arbeitsverteilung innerhalb der Organisation. Die Implementierung eines SAP-Systems verändert in der Regel, wie die Mitarbeitenden ihre Aufgaben wahrnehmen. Bestehende Rollen können wegfallen, zusammengeführt oder weiterentwickelt werden, während gleichzeitig neue Rollen entstehen. Um den Übergang in die neue Struktur erfolgreich zu gestalten, ist es entscheidend, die Funktionen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren, damit die Mitarbeitenden wissen, was von ihnen erwartet wird.

3. Kulturebene.

Die Kulturebene fokussiert sich auf den menschlichen Aspekt des Wandels, einschließlich der Unternehmenskultur, der Einstellung der Mitarbeiter und ihrer Bereitschaft zur Anpassung an das neue System. Widerstand gegen Veränderungen ist ein wesentlicher Risikofaktor für eine erfolgreiche SAP-Implementierung.

Wichtige Aspekte dieser Ebene sind:

  • Empathie und offene Kommunikation: Die Einführung eines SAP-Systems kann bei den Mitarbeitern Unsicherheit und Angst hervorrufen. Es ist entscheidend, dass das Management empathisch auf Bedenken eingeht und klar kommuniziert. Durch transparente Vermittlung der Vorteile des neuen Systems und die aktive Einbindung der Mitarbeiter in den Implementierungsprozess, können Ängste abgebaut und Widerstand gegen Veränderungen minimiert werden. Individuelle Unterstützung sowie die Darstellung persönlicher Entwicklungsmöglichkeiten sind dabei essenziell.
  • Kontinuierliche Schulung und Unterstützung: Effektive und fortlaufende Schulungen helfen den Mitarbeitern, das neue System zu verstehen und effektiv zu nutzen. Ein kontinuierlicher Support stellt sicher, dass Fragen und Probleme schnell gelöst werden, was die nachhaltige Einführung des SAP-Systems fördert.
  • Wandel in der Denkweise: Die Einführung eines SAP-Systems erfordert einen Mentalitätswandel hin zu Automatisierung, Datenanalyse und kontinuierlicher Verbesserung. Dieser Wandel sollte schrittweise und mit Unterstützung des Top-Managements erfolgen, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter als Teil des Transformationserfolgs fühlen. Eine solche Kultur fördert die Akzeptanz neuer Arbeitsweisen, die Optimierung von Prozessen und langfristige Effizienzsteigerungen. Zudem stärkt sie die Widerstandsfähigkeit der Organisation gegenüber zukünftigen Veränderungen und fördert Innovationsfreude.

Durch das Verständnis und die gezielte Steuerung der sozialen und emotionalen Aspekte des Wandels kann die Effizienz der SAP-Implementierung deutlich gesteigert und eine positive Unternehmenskultur gefördert werden.

Fazit.

Change Management ist entscheidend.

Die Implementierung eines SAP-Systems ist ein tiefgreifender Wandel, der die Technologie, die Strukturen und die Kultur des Unternehmens beeinflusst. Change Management ist entscheidend, um diese drei Ebenen (Sachebene, Strukturebene und Kulturebene) effektiv zu steuern. Eine gut gemanagte Implementierung, die diese Ebenen berücksichtigt, stellt sicher, dass SAP wie erwartet funktioniert und der Organisation greifbare Vorteile bringt. Eine schlechte Implementierung hingegen kann zu betrieblichen Störungen, unerwarteten Kosten und Widerstand seitens der Belegschaft führen. Der Schlüssel liegt darin, die Unternehmens-Transformation als Ganzes zu betrachten und nicht nur als eine technologische Umstellung.

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*Hinweis*: Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Text auf eine durchgehende Genderung verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.